Wissenswert
Geknotete Netze werden aus gedrehtem oder geflochtenem Garn hergestellt. Die geknoteten Netze sind knotenfixiert und formstabil. Sie haben eine geringere Dehnung als knotenlose Netze und somit eine bessere Flächenstabilität. Diese Verarbeitungsweise eignet sie für höchste Belastungen. Geknotete Netze lassen sich leicht manuell reparieren.
Knotenlose Netze werden gewirkt. Die locker gewirkten Netze haben einen weichen Fall, sind voluminös und wirken dadurch optisch kräftiger als geknotete Netze.
Bei der Herstellung knotenloser Netze können sogenannte Netz-Raschelmaschinen zum Einsatz kommen. Nach einem bestimmten Muster werden eine Vielzahl von Filamenten dabei direkt während der Herstellung an den Verbindungspunkten zusammengefügt („gewirkt“). Eine Verdickung an dieser Stelle, wie sie bei geknoteten Netzen vorkommt, entfällt. Bei geknoteten Netzen entstehen diese Verbindungspunkte erst nachträglich – sie werden aus dem bereits fertiggestellten Netzgarn „verknotet“.
Zwar weisen geknotete Netze eine deutlich stabilere Fläche auf, die Belastungen besser standhält, jedoch ist die gleichmäßige Dicke bei knotenlosen Gewirken durch die fehlenden Verdickungen an den Kreuzungspunkten für bestimmte Einsatzzwecke – beispielsweise bei Fischernetzen o.ä. – durchaus von Vorteil. Auch können die Verbindungsstellen knotenloser Maschen im Vergleich zu geknoteten Netzen nicht nachträglich verschobenen werden. Der individuelle Verwendungszweck der Netze ist daher sehr entscheidend bei der Beurteilung der Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Herstellungsarten. Die besondere Herstellungsweise von knotenlosen Netzen verursacht jedoch eine geringere Maschenbruchkraft. Maßgenauigkeit und Flächenstabilität lassen sich wegen der hohen Flexibilität (Dehnung) des Gewirkes nur bedingt garantieren. Ein vertikales Aushängen des Maschenbildes ist möglich. Reparaturen können nur mit Spezialmaschinen optisch einwandfrei durchgeführt werden.
In den Europäischen Normen über die Höchstzugkraft der Netzmasche sind die physikalischen Eigenschaften von Netzen definiert (Prüfverfahren geregelt nach: EN ISO 1806). Hierbei werden Maschen aus dem Netz herausgeschnitten („Netzprobe“) und zur Prüfung der Maschenbruchkraft zwischen die Zughaken einer Prüfmaschine eingespannt. Anschließend wird die Netzprobe bis zum Bruch belastet. Die Grafik hier zur Höchstzugkraft der Maschen verdeutlicht den Unterschied der zwei Herstellungsarten im Hinblick auf die Belastungsfähigkeit. Berücksichtigt wurde dabei auch der Einsatz unterschiedlicher Netzmaterialien und -stärken. Am Beispiel von 4 mm dicken Netzen aus Polypropylen zeigt sich dieser Unterschied besonders deutlich.
Bei der Herstellung von Netzen gibt es zudem unterschiedliche Randverstärkungen, die entweder vernäht oder manuell fest eingearbeitet werden. Um eine bessere Haltbarkeit zu gewährleisten, können Letztere gegen ein Auflaufen zusätzlich verschweißt werden. Zugösen an den Netzecken können zudem eine schnelle und sichere Befestigung an der Randleine ermöglichen. Auch eingefasste Schnittkanten mit stabilem Gurtband sind möglich.
Netzwerk wird mit rhombischer Maschenstellung hergestellt. Durch eine Vielzahl von Arbeitsgängen wird das Material in die quadratische Maschenstellung umgearbeitet.